Sehr starke gebrauchsspuren, Einbandkanten bestoßen, papiergebräunte seiten. "..der Weg aus der Depression. Depressiv wird so gut wie jeder von uns irgendwann einmal in seinem Leben. Für viele ist dies Folge eines konkreten Anlasses und geht wieder vorüber, für allzu viele Menschen aber ist es die einzigste Art zu leben, die sie kennen.Depressiv wird so gut wie jeder von uns irgendwann einmal in seinem Leben. Für viele ist dies Folge eines konkreten Anlasses und geht wieder vorüber, für allzu viele Menschen aber ist es die einzige Art zu leben, die sie kennen.Bisher herrschte die Meinung vor, zur Heilung von Depression seien ausschließlich Fachleute kompetent, da nur sie über die geeigneten Mittel (z. B. Psychopharmaka) verfügten. Die englische Psychologin Dorothy Rowe hingegen zeigt, wie wir aus eigener Kraft einen Weg aus der Depression finden können. Aufgrund langjähriger Erfahrung kommt sie zu der Uberzeugung: Das Gefängnis der Depression errichten wir uns selbst, an uns liegt es daher auch, uns wieder daraus zu befreien. Dieses an bewegenden Beispielen reiche Buch ermöglicht allen Betroffenen, Angehörigen und Helfern ein neues Verständnis unserer verbreitetsten Zeitkrankheit und mobilisiert Kräfte der Selbsthilfe..Depressionen gibt es, seit es Menschen gibt, und nur wenige Menschen erleben sie nicht. Manchmal fühlen wir uns plötzlich unsagbar traurig, aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Grund. Die Welt wird grau, und wir haben einen bitteren Geschmack im Mund. Wir hören ein Echo der Glocke, die uns auf unserem letzten Weg läutet, und wir suchen nach einer tröstenden Hand, entdecken aber, daß wir allein sind. Für einige von uns ist ein solches Erlebnis nicht mehr als eine kurze Anwandlung, oder etwas, das wir mit nüchternen Gedanken und praktischem Tun vertreiben können. Aber für manchen gleicht dieses Erlebnis einem Geist, dessen unerbetene Anwesenheit jedes Fest verdirbt oder, schlimmer noch, einem Gefängnis, dessen Mauern - obwohl unsichtbar - undurchdringlich sind. In unserem Jahrhundert wurde die Depression zur Krankheit erklärt und mit Tabletten und Elektrokrampftherapie behandelt. Einigen hilft diese Behandlung sehr. Ihre Depression verschwindet für immer. Anderen dagegen bringen Tabletten und Elektroschocks nur vorübergehende Erleichterung oder gar keine Besserung. Für diese Menschen braucht man etwas mehr, was nicht weiter verwundert, denn depressiv sein ist etwas mehr als krank sein.Wenn wir Masern oder ein gebrochenes Bein haben, fühlen wir Uns vielleicht elend und behindert, aber solange wir nicht das Gefühl haben, sterbenskrank zu sein, verbringen wir unsere Zeit nicht damit, über unsere Sünden zu klagen oder über die Sinnlosigkeit des Daseins nachzudenken. Sind wir aber depressiv, tun wir genau das. Auf ganz eigene Weise und in eigenen Begriffen denken wir über die Fragen von Leben und Tod nach, zermartern uns den Kopf - darüber, welchen Sinn das Leben hat, nach welchem Glauben wir leben können, ob unser Leben mit dem Tod endet oder etwas nach dem Tod kommt, was wir getan haben und über unsere Scham- und Schuldgefühle, über Angst und Vergebung und Rache, Zorn, Eifersucht, Haß und Liebe.Für einige von uns entspringt dieser Zeit quälender Unruhe ein gewisses Maß an Frieden und Weisheit, für andere dauert die Verwirrung an.Depression ist in allen Kulturen und von alters her so verbreitet, daß sie mehr als nur eine qualvolle Krankheit zu sein scheint. Offenbar ist sie eine überall anzutreffende Erfahrung, eine Zeit unglücklicher Zurückgezogenheit, ein unbequemer Winterschlaf, in dem der Betroffene feststellt, daß in seinem Leben etwas schiefgelaufen ist und in Ordnung gebracht werden muß. Aber wieso entdecken einige, die diese Erfahrung machen, was da in Ordnung gebracht werden muß, während andere endlos in ihrer mißlichen Bedrängnis verharren? in den vergangenen zwölf Jahren habe ich lange Gespräche mit Personen geführt, deren Depression trotz bester medizinischer Behandlung geblieben ist. Ich habe mich auch sehr lange mit Leuten unterhalten, die ihr gerüttelt Maß an Schwierigkeiten hatten, aber trotzdem immer noch kämpfen. Diejenigen. alle kämpfen, und diejenigen, die depressiv werden, sehen die Fragen von Leben und Tod ganz verschieden. Einige der depressiven Menschen, mit denen ich gesprochen habe, fanden einen Weg aus der Depression. Andere verfallen immer noch von Zeit zu Zeit in Depressionen, aber sie haben jetzt in etwa eine Vorstellung, warum das passiert. Die Depression ist ein Gefängnis, das wir uns selbst bauen. Aber so wie wir es errichten, können wir auch das Tor aufschließen und uns selbst befreien."Auszüge aus dem Buch.
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